Reiserouten / AQUILEIA, GRADO, PALMANOVA

AQUILEIA
Die kleine Stadt ist reich an Sehenswürdigkeiten. In den ersten Jahrhunderten des Christentums wurde sie eine Metropole mit etwa einhunderttausend Einwohnern. Beeindruckend ist der Blick auf die Ruinen des Forum Romanum mit der angebauten Basilika; man muss sich dann vor den Hafenruinen (die wahrscheinlich im ersten Jahrhundert BC erbaut wurden) mit ein wenig Phantasie vorstellen, dass, anstatt des gegenwärtigen Rinnsals, ein etwa 50 m breiter Fluss aus dem offenen See die Wasserfahrzeuge bis zum Stadtmarkt von Aquileia führte. Man kann im beeindruckenden Archäologischen Museum die Bodenmosaiken bewundern, wo die römischen Häuser standen, den Friedhof, die Statuen der unsterblichen Kaiser. Die Hauptattraktion von Aquileia ist aber die patriarchalische Basilika, die reich an wertvollen Werken ist. An der Basilika lässt sich eine 17 Jahrhunderte lange stilistische Entwicklung beobachten. Man darf die Mosaiken des 4. Jahrhunderts nicht vergessen und die große Apsisfreske aus der Zeit des bayrischen Patriarchen Poppo (11. Jahrhudert), die die Handwerker jenseits der Alpen schufen.

GRADO
Die kleine Seestadt ist als Badeort bekannt, verdient aber mehr Interesse. Gradus (d.h. auf Latein Anlaufhafen) wurde als Satellitenstadt und als Hafen des römischen Aquileia errichtet: sie entwickelte sich auch in der Zeit der barbarischen Einfälle, solange sie sich mit ihrer Nachbarin messen konnte (in der Zeit der zwei Partiarchen). Bis zum Verfall, als im 12. Jahrhundert der gradische Patriarch nach Venedig umzog, bereicherte sie sich mit wertvollen Basiliken. Santa Eufemia und die naheliegende Santa Maria delle Grazie sind vielleicht die einzigen frühchristlichen Kirchen auf der apenninischer Halbinsel, die gut erhalten sind. Nicht weit von dort steht das Geburtshaus des größten italienischen Dialektdichters des 20. Jahrhunderts: Biagio Marin. Am ersten Sonntag im Juli muss man unbedingt die spektakuläre  Bootsprozession von der Altstadt bis zur Wallfahrtskirche von Barbana sehen.

PALMANOVA
Palmanova war Venedigs Macht- und Weitsichtsymbol und außerdem ein Meisterwerk. Der von Giulio Savorgnan durchgeführte Aufbau der Festung von Palma begann im Jahr 1593, 20 Jahre nach der Lepanto Schlacht. Wegen des unaufhörlichen Regens dauerten die Bauarbeiten 30 Jahre. Nur aus der Vogelperspektive erkennt man die Sternenform der Festungsstadt. Auch die drei großen Stadttore und die Bollwerke sind eine faszinierende Überraschung. Drei Hauptstraßen führen zum Hauptplatz, wo sich der majestätische Barokdom emporhebt. In der Vergangenheit wurde der Dom dem Architekten Scamozzi zugeschrieben. Hoffentlich wird bald auch Palmanova  wie Aquileia in die UNESCO Liste aufgenommen.

NÜTZLICHE INFORMATIONEN
Dauer: ein ganzer Tag
Der Ausflug bietet keine Schwierigkeiten. Für die Besichtigung von Aquileia und ihres römischen Binnenhafens empfiehlt sich sportliche und bequeme Kleidung. Im Sommer sollten die Damen ein Halstuch oder einen Schal mitnehmen, zur Bedeckung der Schultern beim Eintritt in die Kirchen.